Fußball beflügelt, emotionalisiert, inspiriert flächendeckend die Menschen – ganz besonders uns Männer.
Ich meine, das hat gute Gründe. Ich finde dieses Spiel schon deshalb spannend, weil ich es als ur-männlich wahrnehme. Es bietet viele Rituale und Momente, die das Maskuline in uns (ja, keine Sorge, auch Frauen haben maskuline Anteile) offenbar schon seit Jahrtausenden in Wallung bringt.
Männerritual
Man kann es bei jedem Spiel im Fernsehen oder auf der Fanmeile beobachten:
Zuerst stehen unsere modernen Gladiatoren (Spieler) in ihren verschiedenfarbigen Rüstungen (Trikots) in den Katakomben der Arena (Fußballstadion). Dann ziehen sie unter tosendem Jubel des Volkes (Fans) hinaus in den den großen Ring (Spielfeld) und singen das Lied ihres Stammes (Nationalhymne). Das Spiel beginnt und die gestählten Athleten (Profisportler) spielen mit schweißtreibender Kraft, Ausdauer, Geschick, Köpfchen, Technik und Teamgeist darum, die weiße Kanonenkugel (Fußball) im Haus (Tor) des Gegners einschlagen zu lassen. Und jedes Mal, wenn die Kugel einschlägt, gibt es ein Erdbeben von Jubel und Geräusch im Stadion.
Die Herzen fliegen den Spielern zu. Sie sind Kämpfer, Sieger, die, denen man(n) nacheifert, die Vorbilder, die Begehrenswerten, die, die sich ihre Sexpartner aussuchen können.
Und auch zu Hause: Oft kucken wir Männer Fußball am liebsten unter Männern, mit “unseren Jungs” – womit sowohl die eigenen Freunde im Wohnzimmer als auch die Mannschaft auf dem Spielfeld gemeint sind. Die Nationalmannschaft ist Projektionsfläche der Gefühle. Sie spielt stellvertretend für uns alle!
Bei vielen Zuschauern entscheidet der Sieg oder die Niederlage des Teams darüber, ob sie nach dem Spiel gute oder schlechte Laune haben (dürfen). Und am Ende heißt es entweder “Wir haben gewonnen!” oder “Wir haben verloren.”
Und ja, die MANNschaft. Schon das Wort beginnt mit MANN. Sie bildet eine Einheit. Nur wenn sie zusammen hält, ist sie stark. Einer für alle, alle für einen. Das Rudel, das zusammenhält. Die Meute, die gemeinsam den Ball jagen geht.
Wer ein Tor schießt, wird ekstatisch im Freudentaumel von Schweiß und Körpern begraben und von den anderen Männern abgeknutscht. Wer entscheidende Tore in wichtigen Spielen schießt, wird Nationalheld.
Auf in die Schlacht!
Kampfgeist. Ehrgeiz. Emotionen. Jubel. Gebrüll. Fußball ist wie eine symbolische “Schlacht” mit zwei “Armeen”, die um die Eroberung des gegenerischen Tores kämpfen.
Schlacht? Ich meine ja.
Fußball wurde von Männern erfunden. Schon etwa im 3 Jahrhundert (v. Chr.) wurde im alten China ein fußballähnliches Spiel namens “Cuju” gespielt und diente als militärisches Ausbildungsprogramm.
Auch wenn der neuzeitliche Fußball mit “Fair Play”-Regeln ausgetragen wird, so hört man seinen Ur-Zweck auch heute noch deutlich heraus: “Angriff”. “Stürmer”. “Abwehr”. “Siegtreffer”. “Strafstoß”, “Niederlage”, “K.O.-System”. “Blutgrätsche”.
Wie nah die aggressive und potentiell zerstörerische Seite der wilden Urinstinkte liegt, erahnt man bei Fouls, Verletzungen und bei den, ausgerechnet in Fußballstadien beheimateten. Hooligans.
Friedensstifter?
Zu unserem Glück leben wir seit zwei Generationen in einem friedlichen Land ohne Krieg auf eigenen Boden. Doch Tatsache ist auch: vor dieser Friedenszeit war es jahrtausendelang Gang und Gäbe, dass Kampfhandlungen und Krieg fast zum “natürlichen Zyklus” gehörten. Von Stämmen in grauer Vorzeit bis zum 2. Weltkrieg schlugen sich die Menschen mit den Waffen ihrer Zeit regelmäßig die Köpfe ein – und tun es in vielen Teilen der Erde immernoch.
Und wer zog und zieht in diese Kämpfe und Kriege? Die Männer. Interessanterweise ist in den kriegsfreien Staaten des Erdballs ausgerechnet Fußball der Volkssport (bzw. seine prinzipiell nahen Verwandten Rugby und American Football).
Frieden und Freiheit von Krieg (zumindest vor der eigenen Haustür) sind Grund zu großer Dankbarkeit.
Leistet da Fussball als Massensport und “Ersatzschlacht” einen hilfreichen Beitrag?
Die ur-männlichen Triebe von Bewegung, Kräftemessen, Jagd, Eroberung, Grenzüberschreitung, Wildheit und Territorium verteidigen scheinen in diesem Spiel jedenfalls eine ideale Bühne gefunden zu haben.
Deiner Wildheit Raum geben.
Ob es nun Fußball ist, der auch Dich in seinen emotionalen Bann zieht oder nicht – aus dieser Sportart kannst Du als Mann exemplarisch ableiten, wie Du Deiner Wildheit und Kraft einen gesunden Kanal zum Toben, Spielen und Auspowern gibst. So bekommen Deine wilden männlichen Urinstinkte in unserer oft sehr un-wilden und kopflastigen Welt wieder einen wohltuenden Raum, der Dich auftankt.
Auch in meinem Seminar “Ketten Sprengen” nutze ich die oben genannten Grundprinzipien, um Dich als Mann dabei zu unterstützen, gesund wild und wohltuend unbändig Dein Potential und Deine individuelle Marke von Männlichkeit frei und mutig zu entdecken und zu entfalten.